Gesammelte Schätze des Monats in dem es mal wieder viel zu wenig geschneit hat.

 

Heute ist Sylvester und demnach der letzte Monatsrückblick für 2019. Vielleicht sogar für das Jahrzehnt? Über den Jahrzehntewechsel streiten sich momentan die Geister, aber meines Wissens gibt es sowieso zwei verschiedene valide Zählarten. Die eine plädiert für 2019-2020 die andere für 2020-2021, es werden sich also weiterhin alle die Köpfe einschlagen wegen nichts. 

Weit wichtiger war dagegen, unsere letzte Pen and Paper Sitzung diesen Jahres und ich glaube sogar auch die erste diesen Monats aufgrund Spielleiterurlaubs. Dafür konnten wir mit frischer Energie in die Runde starten und dieses Mal hat es sich sogar rentiert. Wir haben nämlich nicht nur den Bösewicht erwischt (dafür müssen wir der Polizei nun erklären, weshalb wir einen reichen Makler der Stadt angeschossen haben) sondern ebenso Väterchen Frost (in unserem Falle gleichgesetzt mit Czorneboh) mit der magischen Silberkette aus dem Uralgebirge. Die magische Silberkette mussten wir zuvor aus dem Haus des reichen Maklers stehlen und durch das Erwischen des Frostmonsters konnten wir gerade noch so verhindern, dass einer unserer Lieblingsnpcs stirbt.

Des Weiteren wurde die Unilektüre mehr in den Fokus gerückt. Die Bibel ist immer noch nicht meins, dafür sind die Apokryphen wesentlich erfrischender. Zumindest sind sie leichter zu lesen und einfacher geschrieben. Gerade die Kindheit von Jesus ist sehr zu empfehlen. Irdische Kinder zerdrücken Käfer, Jesu bringt fremde Kinder auf der Straße durch bloßes Fluchen um (das eine Kind lediglich, weil s Jesus angerempelt hat) und erweckt an anderer Stelle seinen Lieblingsspielkameraden wieder zum Leben (er war vom Baum gefallen).

Das Jesus per tugendhafter Jungfrauengeburt zur Welt gebracht wurde, weiß glaube ich jeder. Was vermutlich nicht jeder weiß, dass es bei Maria bereits genauso war. Damit Maria nicht unter die katholische Prämisse der Erbsünde fällt, gebar ihre Mutter Anna sie ebenfalls als Jungfrau. Dafür ist Maria bereits mit drei Jahren allein in den Tempel hochgestiegen (perfekt Sprechen und Beten konnte sie natürlich schon), um eine fromme Frau zu werden. Mit 13 Jahren wurde sie dann an Joseph vermittelt, was mir irgendwie immer noch stinkt. Denn Joseph wurde als „alter Mann“ beschrieben. Immerhin wollte er sie eigentlich gar nicht haben und dann kam Gott. Es gibt übrigens eine Version von der Jesusgeburt, die in einer Grotte mitten in der Wüste stattfindet und nicht in einem Stall in Bethlehem.

Adam hatte übrigens drei Frauen anstatt nur einer. Je nachdem welche Quelle dazu gezählt wird lautet die Reihenfolge der Frauen: Lilith, Eva und Eva. Richtig, Adam hatte zwei Evas. Lilith war seine erste Frau, wollte sich jedoch nicht von ihm unterwerfen lassen und ist schließlich davon geflogen. Ihr wird nachgesagt, dass sie sich in die Schlange verwandelt hat um sich an Adam und Eva zu rächen. Die zweite Eva wollte sich ebenfalls nicht von Adam unterwerfen lassen und ist schließlich weggelaufen. Ihre Spuren verlieren sich jedoch mit den Jahren. Als Drittes kam dann die Eva, die wir heute kennen und den Rest ist Geschichte.

Ansonsten kreiste ich mich diesen Monat um folgende Fragen: Wie würde sich Kunst als Konsumware im Sozialismus/ Kommunismus verhalten? Und was rechtfertigt Kunst überhaupt eine markttaugliche Ware zu handeln? Infolgedessen kam ich auf den Zahn der Gesellschaftskritiker der Frankfurter Schule, hatte mehrere Aha-Erlebnisse (welche natürlich nichts mit meinen Ausgangsfragen zu tun hatten) und die Fragen sind wieder vergessen worden. Lag allerdings auch an der Abfolge von: Geburtstag des Lieblingsmenschen feiern und dann sich eine fette Erkältung einfangen. Eine Woche vor Uniferien und ich lag erst einmal krank im Bett. Supi, so hatte ich mir die letzte Woche nicht vorgestellt.

Ansonsten wurde das Monatsende mal wieder von Existenzkrisen und Sinnfragen begleitet, aber vielleicht ist dem bald Abhilfe geschaffen. Sobald ich es geschafft habe diverse Anträge auszufüllen sowie Gänge zum Bezirksamt hinter mich gebracht zu haben. Des Weiteren wurden die Winterferien mit einigen Serien eingeläutet, die ich noch lange nicht durch habe aber zumindest angefangen oder vielmehr wieder aufgenommen habe. Nein, the Dragon Prince Staffel 3 ist leider immer noch nicht dabei.

Steven’s Universe:

Kann ich jedem nur empfehlen. Könnte Seiten darüber schreiben wie gut diese Serie ist. Starke Frauencharaktere, exzellentes Passing und vor allem konsequentes und stringentes Worlbuilding. Auf einer Stufe mit Avatar- The Last Airbender. Volle Punktzahl.

Hunter x Hunter:

Meine Serie für gute Laune momentan leider soll sie ungenügend aufgelöst werden. So etwas finde ich ja immer ätzend. Da werden Probleme aufgemacht, nie beantworten und Plotholes einfach so stehen gelassen. Dabei wird es der Serie einfach nicht gerecht, denn sie hat nach wie vor unfassbar viel Potenzial.

Noragami:

Ich mochte bereits die erste Staffel und die Prämisse der Serie und die zweite Staffel macht vielversprechend weiter. Ich bin tatsächlich ganz froh, dass der anfängliche Konflikt sich aufgelöst hat, der Plot ein wenig komplexer wird, die Problemstellung sich verlagert und manche Charaktere sogar eine Entwicklung durchmachen. Bei Animes doch recht selten…

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Kathrina Rupit, an Urban Artist

Hi, Hello, Hi. At university I had to give a presentation about one of my favourite Street/ Urban Artists and then my professor decided that we should speech freely and my text got useless. At least you get to read it. Thisis also a thrust against my former teacher, who claimed I couldn’t speak english very well. Nice try honey, but no.

Kathrina Rupit, also known as #KINMX was born in Mexico City. At home in one of the not so well off districts of the capital Kathrina‘s parents started to worry very early about the violent neighborhood caused by drug dealers and city gang wars. Free spirited as their daughter was and still is, the family tried numerous ways from preventing their daughter to wander off alone in that area?. Therefore Kathrina got introduced to the practice of painting at quite a young age. Fascinated by the beauty of the interaction between colors, water and paper she started to paint more often and it didn’t surprised anybody when Kathrina applied for the University of Visual Arts in Northern Mexico and was accepted. In the following years she would study graphic design and photography and in the afternoon hours she would use the university‘s free working space with all the tools to get into screen printing and making paste-ups and stickers. Finally she was able to channel her anger about the social injustice, discrimination, corruption and the silent border war in northern Mexico into something that she really loved: Street Art.

At the beginning she pasted her pieces hesitant and in constant panic to get caught from the police, but soon she got more confident. Before she even realized, she was addicted to the rough beauty of the Street Art scene in the city of Nuevo Leon.

Powered by her anger and the search for a peaceful society she continued to improve her skills. Her name and identity became known more widely and soon she had her first solo exhibition. During this evening she realized two things. First that she wasn’t alone with her feelings and fears towards her home country, and second she began doubting herself and especially her cause making this kind of art always in fury and unstable. She wanted to stop these negative emotions. After all Mexico was a beautiful country with beautiful people and culture. She decided to use her art to create an antipole against the harshness of the daily life of her people. She wanted to turn the world into a better place with much more peace, love and happiness than people were used to.

After graduating in 2009 she nixed her original plans to get a proper job in an office setting and started traveling around the world. One day she came to Dublin and was forced to sell some of her art on the street to continue traveling. One thing led to another and suddenly she was organizing Street Art meetings, jams and festivals together with Irish and other international artists. The key moment that settled her decision to move to Dublin and leave Mexico was that she painted outside, alone and two dubliner police officers were walking towards her. She prepared to run, but instead of arresting her, one of them said: „Nice, it makes the city look better“. This little story seems to have some kind of a fairytailish outcome, but it’s true. Dublin is very liberal when it comes to street art. If you are visiting the city, especially the district called Temple Bar it’s impossible to overlook her works, as they are all over the place, vibrant in color, bold and energetic in style. Today she considers this experience as the starting point of her legal career and it shows. She has worked from all over Ireland up to Miami, Dallas, New York, San Francisco, Hong-Kong, London and Tel-Aviv. All important cities and Hot Spots for really good Street Artists.

Its Mexican influence and Kathrinas admiration for strong female icons is a unique mixture that catches every eye no matter where in the world she paints her pieces. Especially Frida Karlo is often portrayed by her. Which is no surprise considering her significant role in celebrating and spreading the Mexican culture and heritage after ten years of civil upheaval and political messes. Unfortunately her messages, actions and engagement were often ignored by the public due to her being a women. Instead Diego Rivera, José Orozco, and David Siqueiros earned most of the praise. In the course of the new generation of South American Street Artists and the female empowerment young women like KINMX are now reclaiming Frida Kahlo and her former importance in the national movement.

Besides females, she also uses her love for flowers as an inspiration. No matter which type of flower you could imagine, Kathrina has painted them. Next to the skulls it seems sometimes a bit morbid, but the skulls are actually the second big topic which Kathrina uses for her murals. The fascination of the circle of life is strongly connected to one of the most important holidays in Mexico: the ‚Dia de los Muertos‘ or in English the Day of the Dead. It’s basically a reunion between the already dead family members and the ones that are still alive. At the evening of the November 1st the celebration starts and it ends in the early morning hours of the following day. Cemeteries are decorated, grandmas often tell folk-tales, the children are playing with sugar skulls and candies next to little toy-graves and for the adults there is lots of dancing, music and of course alcohol.

In memory of her wonderful grandma, who taught her the principle of life and mortality she is still only working with recycled materials which are often souvenirs from her journeys to other places and countries. Old stamps, newspaper articles or magazines, any kind of tickets, flyers, underground maps and even comic strips. Sooner or later they will all end up on the wall somewhere else in the world. From assembling her chosen pieces to the finished art work it’s still a long process. Depending on what she is planning to draw, her Murals always start with a collage telling a story from another person, Kathrina encountered on her current journeys or her past. Once the collage is assembled, she starts to paint over it inspired by the patterns from ceilings, airport carpets, clothes ore simply nature – guided by her feelings, hopes and dreams. The finishing touch consists of spray-paint elements and varnish. Well aware of what crime against the environment these spay cans are, she reached out to the RGB crew in Italy, who developed a more environmental friendly spray can. The outer shell consists completely of aluminum, the paint is made out of less toxic acrylic and the whole thing is recyclable. Disregarding the artistic process and the possibility to express herself, she also loves the fresh smell of paint, the big walls as canvases and of course the ride with the scissors lift. If she should have a bad day (which is very rare), she tries to relax with a good book, a hot cup of tea or she visits her friends until she can concentrate on her art again.

Her favorite piece until today is the mural in Decazeville (France), which was created in the context of the Mur Murs Festival. It was the first time that the Street Art Festival took place there and everybody was a bit nervous about how the villagers would react after the murals and pieces were all done and the Festival was over. It turned out really well, the habitants liked that their village was more colorful and embraced the whole experience. Kathrinas motif was inspired by one of her trips through the jungles of Mexico, where she got into the Mayan culture. Recently she changed her focus more to traditional Japanese styles of art and therefore is planning to visit Tokyo in the near future.

Since her experience in France she strongly believes that society is finally changing their minds about Street Art and Graffiti. People are starting to explore Street Art themselves and embracing the „new“ kind of urban beautification. Kathrina hopes that one day people will take on the mindset of a true artist. It shouldn’t matter what skin color, religion or gender an artist has, the true thing that matters is the shared passion for art and making the world a better place.[1]  According to her everyone should be an artist. It doesn’t matter if one is already skilled or still at the beginning of their journey. Skill is something that everyone can improve sooner or later. As long as a person is passionate about their doing, it will pay off.

 

The sources:

Biographie, Kathrina Rupit mit der Graffik Gallery

Interview mit Kathrina Rupit mit dem All Public Art Magazin

Interview mit Kathrina Rupit mit dem Amsterdamer Street Art Magazin

Interview von Rashers Tierney mit Kathrina Rupit

Gesammelte Schätze des Monats des Nachdenkens

Ich fange diesen Monat mal sehr direkt an: Regen nervt. Ich meine, ich mag den Winter. Ich habe weder ein Problem mit der Dunkelheit noch mit der Kälte. Weshalb ich Menschen mit dieser: Es wird Winter, dunkel und kalt und es ist alles grausig absolut nicht nachvollziehen kann. Lediglich der November und der Februar sind merkwürdigerweise Monate mit denen ich so absolut nicht kann. Die Mischung aus dunkel, kalt, nass und vor allem trostlos macht es. Ich hätte gerne eine Petition dafür, dass sobald die Lebkuchen Anfang September in die Supermärkte kommen die Lichterketten an den Häuserfassaden gleich darauf folgen. Lässt die Stadt so viel schöner wirken, dank der ganzen Demos würden es sogar dementsprechend viele Menschen sehen. Was mich gleich zum nächsten Thema führt, ich finde es unfassbar deprimierend dass so viele Menschen demonstrieren müssen. Es geht jedes Mal um Menschenrechte und jedes Mal denke ich mir was treibt diese Menschen an. Die Regierung lässt es doch so oder so kalt, Wasserwerfer regeln. Immerhin sparen wir uns so eine weitere Rechnung. Ich glaube, mein Gehirn will einfach nicht verstehen, weshalb es so viele ignorante und egomane Menschen auf dieser Welt gibt. Ich meine, was an dieser Regel: Dont be an asshole ist so schwer umzusetzen? Gilt für Politiker_innen genauso wie für Unternehmer_innen oder sonstige Menschen, für die aber besonders. Neoliberalismus sucks.

Weg von der Politik und zu schöneren Dingen wie beispielsweise, dass ich mich sehr über meine neue Rollenspielrunde freue. Meine Mitspieler_innen sind toll genauso wie der Spielleiter und bereits in der zweiten Session sind wir auf der Suche oder auf der Jagd nach Väterchen Frost. Er produziert zu unserem Glück keine Frostzombies lediglich Frostleichen. Ebenfalls nicht schön, jedoch ein wenig ungefährlicher für uns. Allerdings wirklich nur minimal, denn Witchcraft zeichnet sich dadurch aus, dass die Lebenspunkte tatsächlich einigermaßen realistisch kalkuliert sind. Wir haben genau drei Kämpfer_innen in unserer Gruppe, der Rest sind Wissenschaftler_innen. Bin gespannt wie lange wir durchhalten, die zwei weiblichen NPCs unseres Spielleiters habe ich bereis jetzt ins Herz geschlossen. Aber gegen eine vietnamesische Spionin und ein Ex-Cowgirl oder Bounty Hunter (wir sind uns da noch nicht so ganz sicher) ist auch wenig einzuwenden wie ich finde. Solange sie auf unserer Seite sind selbstverständlich.

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Thy Art is murder #20

Menschen betreiben auf die unterschiedlichste Art und Weise Realitätsflucht. Die einen Lesen exzessiv bevorzugt Schi-Fi oder High-Fantasy, die anderen misbbrauchen gewisse (il-)legale Drogen, wiederum andere werden Extremsportler_innen. Ich lasse es ein wenig gemäßigter angehen, ich hole lediglich verpasste Popkultur nach. Gerne in Form von Pokémon oder anderen feel good Animes/ Cartoon Serien (ignoriert an dieser Stelle, bitte die Lore des Pokémon Mangas). Ich liebe die Vorstellung, dass ich wortwörtlich einen semi-zahmen Drachen in meiner Hosentasche mit mir herum tragen könnte oder ein Emolga oder Togepi mit mir herum tragen könnte. Zumal diese Welt oder Zivilisation so sicher und unbekümmert sein muss, dass 10-jährige Kinder einfach frei in der Welt herumreisen dürfen. Alleine, ohne Handy, Helikopterletern würden in unserer Welt nach ganzen fünf Minuten durchdrehen. Wie lange ist Ash dagegen unterwegs? Wie auch immer, eines Tages kam ich auf die glorreiche Idee meinen Freundeskreis als Pokémon zu zeichnen. Das Vorhaben ist im Verlauf ein wenig eskaliert.

Bevor ich mich jedoch ans Zeichnen machte brauchte ich ein Konzept und ich versuchte mich daran zu definieren, inwiefern sich die Typen der einzelnen Pokémons kategorisieren lassen und inwiefern sie die einzelnen Charaktere meiner Freunde repräsentieren könnten ohne verletzend zu wirken. Ich versucht es zuerst mit einer Internetvorlage, die nur so semi-gutes ausspuckte, dann mit einer Mischung aus Definitionen der Elemente aus anderen Kulturen in Verbindung mit DnD Klassen und letztendlich warf ich alle meine Ideen meinem Lieblingsmenschen an den Kopf, er setzte sich wiederum mit seinem Kumpel einen Nachmittag hin und am Ende lag eine fertige Tabelle aus Analogien bestehend Assoziationen vor uns. Demnach betitele ich das Projekt auch als Trio-Arbeit.

Fairy- Bug: charismatisch- faszinierend

Ice- Fire: introviertiert- extrovertiert

Dark- Water: proaktiv unkonfrontativ- reaktiv unkonfrontativ

Fighting- Ghost: handelnd- denkend

Steel- Gras: kameradschaftlich- animierend

Flying- Stone: spontan- methodisch

Psychic- Ground: zen- bodenständig

Electric- Dragon: wagemutig- besonnen

Wisst ihr eigentlich wie schwer es ist tatsächlich gute Pokémons zu designen? Stil, Konzept, Lore, alles muss irgendwie in die bereits vorgegebene Welt hineinpassen und doch so eigen sein, dass es nicht wie ein billiger Abklatsch wirkt. Ich hatte mich vorher noch nie wirklich mit Charakter-Design beschäftigt und dieses Video rette mir buchstäblich meinen Hintern.

Teilweise habe ich mich sehr von Mutternatur inspirieren lassen, aber so ähnlich erging es den Pokémons der ersten Generation ebenfalls. Ich sehe auch absolut nicht ein, was daran falsch sein soll. Überschneidungen zu bereits existierenden Pokémon waren manchmal unvermeidbar, sei es dass ich eine Idee oder Konzept so genial fand, ich den ein oder anderen Designaspekt mochte oder schlichtweg daran, dass bereits über 890 Pokémon gibt und es recht schwer ist etwas völlig individuelles und neues zu produzieren. Manchmal waren meine revolutionären Ideen gar nicht so revolutionär wie ich zuerst angenommen hätte. Shit happens, ich bekomme hierfür schließlich kein Geld und das Zeugs nicht studiert.

 

Typ: Fighting Ice

Attacks: Focus Punch, Avalanche

Z-Moves: Icicle Twister

Pokédexeintrag: Samsei does not like to be pushed around. But when left to it’s own, it’ll seek out interaction and companionship.

Konzept: In Anbetracht dessen, dass ich dieses Pokémon als letztes gezeichnet habe war ich mit meinen Ideen für den Typ Eis bereits ziemlich am Ende, was das ganze ein wenig schwieriger gestaltete als ich eigentlich wollte. Mein erster Gedanke einer Schneeflocke viel bereits weg, denn ein Schneeflocken Pokémon gab es bereits, genauso wie ein Eisgolem oder irgendwas anderes was den Kampfaspekt noch mit symbolisieren könnte. Eine Kiwi zwitscherte dann etwas von Wurfwaffen und am Ende landete ich dann bei Shurikens. Sie sehen mit etwas Fantasy aus wie Schneeflocken, sind assoziiert mit dem Aspekt Kampf und das Auge ist ein nettes Gegengewicht zu den äußeren Armen.

 

 

Typ: Ice-Ground

Attacks: Blizzard, High Horse Power

Z-Moves: Spectral Bite

Pokédexeintrag: Timdra can spend months on their own in the icy fields. Despite that, they enjoy and look forward to the occasional encounter with another living being.

Konzept: Ich gebe sofort zu, dieses Pokémon ist quasi ein Rip-off aller erster Güte. Allerdings bin ich ein wenig Stolz darauf, dass beide Konzeptanteile aus dem jeweiligen Avatar-Universum stammen. Ich wusste zunächst nicht wie ich den Aspekt Ground darstellen sollte. Ground klingt nach etwas massiven, stoischen, überdauernden. Soweit so gut, nur fielen erste Assoziationen in Form von Bergen, Gletschern oder Maulwürfen weg. Einen Eiswurm oder einen weiteren Käfer wollte ich mir ebenfalls ersparen und so musste Naga die Eisbärhündin von Avatar Korra herhalten. Die Eisbärhündin einfach so zu übernehmen war mir jedoch nicht spannend genug und so suchte ich nach wegen, die Eisbärhündin eben nicht mehr nach einer Eisbärhündin aussehen zu lassen. Da kam der Natterwolf aus Avatar- Aufbruch nach Pandora ins Spiel. Der Plot des Films ist schrecklich, ich kann James Cameron absolut nicht leiden, aber die Optik des Films und dass bisschen Worldbuilding ist bombe. So wurden es sechs Beine anstatt vier und die restlichen Extremitäten wurden vom Hammerkopf oder Triceratops ausgeliehen. Fertig ist, war ein weiteres Pokémon. Übrigens Extremitäten zu einem Körper hinzuzufügen, der eigentlich nicht darauf ausgelegt ist, ist anatomisch eine absolute Pest. Wollte es nur einmal gesagt haben.

 

Typ: Bug-Ice

Attacks: Sticky Web, Freeze Shock

Z-Moves: Gem Canon

Pokédexeintrag: Lukgog are highly curious. They can be found in the strangest places and are never quite where you expect them.

Konzept: Bug hießt so viel wie Käfer, aber eigentlich hätten sie es mit Insekten übersetzen müssen. Denn Bug Pokémon sind alles andere als nur Käfer, wo eigentlich mein Problem lag. Alles was an Insekten zu der Person passt, die ich portraitieren wollte war bereis vergeben und meine Kreativität hängte sich permanent an der Vorlage auf. Das war ein klein wenig nervig, denn ich wollte wirklich alles zeichnen nur keinen Käfer. Stellt sich heraus, dass mein Vorhaben nicht wirklich gut geklappt hat, ich aber rückwirkend doch sehr mit dem Output zufrieden bin. Ich meine, der Fellkragen (ich weiß, die Struktur ist ein wenig daneben gegangen) und die Eiskristalle an den Gelenken und am Hintern sind nette Accessoires.

 

 

Typ: Fairy-Steel

Attacks: Moonblast, Mirror Shot

Z-Moves: Arrow Storm

Pokédexeintrag: Fanfeis are empathic creatures with a strong desire to help. They are often found in dangerous territory, waiting to guide those in need.

Konzept: Rowlet und seine weiteren Evolutionsstufen lassen grüßen. In diesem Fall viel mir jedoch kein weiteres Tier ein was die zwei Typen Fairy und Steel so gut verkörpern könnte, gerade in Kombination mit Weisheit. Eulen sind gerade durch popkulturelle Werke wie Märchen und allen voran Harry Potter mit Magie, Mystik und Geheimnissen verbunden. Selbst Avatar wählte als Bibliothekshüter den Geist Wan Shi Tong, der die Gestalt einer Eule hat. Gleichzeitig wissen wir, spätestens aus dem Erdkundeunterricht: Eulen sind gemein gefährliche Jäger, spitze Krallen, quasi 360° Ansicht und Meister_innen der Tarnung. Da liegt die Prämisse der Buchreihe Guardians of Ga’Hoole nicht wirklich weit entfernt und so kam flux die Inspiration ins Hirn.

Mixtape des ewigen Schlafes

Eigentlich war dieser Beitrag für den 2. November gedacht auch bekannt als Día de los Muertos oder Allerseelen, jedoch waren meine Vorstellungen und Wünsche  wohl nicht ganz so kompatibel mit den Vorstellungen von WordPress. Wird er eben jetzt nachgereicht. Denkt euch einfach, heute sei der 2. November à la Back to the Future dann passt das schon.

Día de los Muertos ist einer der wichtigsten Feiertage Mexicos und wird jährlich vom Vorabend Allerheiligens bis zum Gedächtnis Allerseelens gefeiert. Diese Tradition stammt aus einer längst vergangenen Zeit und selbst die Azteken haben schon ihren Feinden einen Platz dafür zu gestanden einmal pro Jahr aus ihren Gräbern kommen zu dürfen. Der Día de los Muertos ist nämlich ein riesiges Wiedersehensfest zwischen den bereits Verstorbenen und den noch Lebenden. Begleitet wird das Spektakel von leckerem und vor allem viel Essen, Trinken, Musik und Tanz. Der Versuch der spanischen Missionare diese Feierlichkeiten viel gnadenlos fehl. Das höchste der Gefühle ist, dass die zwei Festtage, die es angeblich gegeben haben soll (einen an Allerheiligen den anderen dann an Allerseelen) auf einen zusammengelegt wurden. Da ich aber gerade weder Skelette aus Zucker, Gips oder Pappmaché zur Hand habe (trotz Halloween!) gibt es jetzt eben etwas auf die Ohren.

Es wird allerdings nur halb so farbenfroh und nur halb so fröhlich, denn ich habe mich an die europäische Fassung gehalten: Düsternis. Ich meine, wer hat nicht schon mal über die eigene Musikauswahl bei der eigenen Beerdigung nachgedacht. Bevor ihr euch Sorgen macht, mir geht’s gut, ich bin zwar erkältet und psychisch gings mir auch schon mal besser, aber ich hatte nicht vor sowohl in naher aIs auch in ferner Zukunft abzutreten. Dafür bin ich schlichtweg zu trotzig. Die Playlist stammt lediglich aus der Klausurphase von vor einem halben Jahr und unter Stress werde ich immer so schön Fatalistisch und entwickle einen sehr merkwürdigen Galgenhumor. Wenn ihr das Ganze zu makaber findet, müsst ihr euch das hier natürlich auch nicht anhören. Es ist in meinen Augen auch nicht wirklich deprimierend, ich wollte lediglich Vorsorge betreiben, um zu verhindern, dass irgendwelche Schlager ausgepackt werden oder schlimmeres… Denn da schwöre ich euch, würde ich wieder kommen. Der Poltergeist dessen letzte Aufgabe ist die Stereoanlage zu zerstören, wäre ein Gruselfilm wert. So Hui Boo mäßig. Ich würde übrigens auch wieder kommen, wenn mich jemand in einem Sarg unter die Erde befördert. Zu teuer und zu unökologisch.

 

Ich kann mich glücklich schätzen nicht wirklich zu wissen inwiefern eine Sitzordnung bei einer Trauerfeier eine Rolle spielt oder da sein sollte. Nichtsdestotrotz, die Leute müssen sich ja irgendwie arrangieren:

 

Ich glaube irgendein General im alten China meinte mal: Das Leben ist ein einziger Feldzug und mit dem Lied wäre er an dieser Stelle wohl zu Ende:

 

Und wir alle werden eines Tages wieder zu Sternenstaub oder Hummus:

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Königin Mutter, Iyoba Idia

Das Semester ist bereits in vollem Gange und ich sehe schon wieder den Wald vor lauter Bäumen nicht, also alles wie immer. Trotzdem dachte ich mir mal, ich könnte noch eine Beitragsreihe anfangen (habe ja noch nicht genug). Eine Regelmäßigkeit kann ich dennoch leider nicht versprechen. Der Einstieg besteht aus einem Text, den ich bereits für eines meiner Seminare geschrieben habe. Ein Vorteil hat es, ihr werdet verdammt wenig Rechtschreibfehler finden. Ich verspreche euch im nächsten Beitrag wird es vermutlich wieder anders.

Die nahezu ausnahmslose patrilineare Gesellschaft Afrikas bot nicht viel Platz für Frauen außerhalb ihres sozialen Standes als Mutter. Ihr Beitrag zur Gemeinschaft bestand zum großen Teil aus dem Gebären und Erziehen von Kindern vor allem von Männern, die als mögliche Thronnachfolger oder Oberhäupter von Familien oder Stämmen dienen würden. Das Amt der Königin Mutter oder auch Iyoba genannt, boten daher Frauen eine Ausnahme, um zu Reichtum, Macht, Einfluss sowie einer gewissen historischen Unsterblichkeit zu gelangen. Dazu sollte erwähnt werden, dass dieses Amt vom Schicksal vorherbestimmt und noch vor der eigentlichen Geburt verliehen wird. Ebenso war es kein Phänomen, welches sich lediglich auf das Königreich Benin beschränkte. Einen ähnlichen Status gab es beim Volk der Yoruba, unter den Ashantis, oder im damaligen Reich Bornus. Nach dem Erlangen ihres Amtes als Iyoba Idia ließ sich ihr offizieller Machtanteil mit dem eines Senior Chiefs gleichsetzten. Das Amt selbst wird dadurch definiert, dass sie die Mutter des Erstgeborenen und somit Thronanwärters wurde. Ihre Aufgabe bestand, wie die einer gewöhnlichem Mutter darin, diesen großzuziehen. Nach dem Tod ihres Gatten (König von Benin oder auch Oba genannt) kam der Titel der Königswitwe hinzu. Entscheidend hierbei ist sowohl die Entstehungsgeschichte der Iyoba als auch die später archetypische Symbolik für jede nachfolgende Iyoba eines Königs von Benin sowie damalige künstlerische Darstellung in Statuen oder Schnitzereien.

Nähern wir uns dem Kern der Geschichte, der die Maske der Königin Mutter umgab. Weder Idias Eltern noch sie selbst wussten von ihrem späteren Schicksal als Königin Mutter. Ihre Eltern versuchten die Heirat zwischen ihrer Tochter und dem Oba Ozolua nach der Auserwählung seinerseits zu verhindern. Sie baten ein Orakel um Rat, welches ihnen riet ihre Tochter durch zwei vertikale Einschnitte über dem Nasenbügel zu verunstalten, damit der König sie verschmähte. Damit nicht genug, wurde in die zwei Einkerbungen auch noch abstoßend riechende Medizin geträufelt, falls die optische Verunstaltung nicht genügte. Jedoch spürte der Oba, dass jemand versuchte sein Vorhaben zu sabotieren und konsultierte daraufhin einen seiner Ärzte, um Idia dementsprechend zu behandeln. Die für Idia charakteristischen Narben sind heute noch auf der Maske wiederzufinden. Sie dienten damals als Aufbewahrungsorte für kleine Trankbehälter oder Heilkräuter aller Art.Schließlich wurde die Heirat zwischen Oba Ozolua und Idia dennoch vollzogen. Sie schenkte ihm mehrere Söhne darunter auch Esigie. Nach dem Tod des Obas entbrannte jedoch ein Konflikt zwischen Esigie und seinem Rivalen Arhuaran. Nach mehreren Auseinandersetzungen setzte sich schließlich Esigie gegen seinen Antagonisten durch. Inwiefern Idia als Witwe und Mutter Esigies an dem Machtkampf beteiligt war ist bis heute umstritten.

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Gesammelte Schätze des Monats der ausgehöhlten Kürbisse

Ein weiteres Monatsende, ein weiterer Feiertag und ein weiterer Tag an dem sich unsere Dozent_innen wohl dachten: Hey unsere Studis haben doch absolut nichts zu tun, geben wir ihnen doch einfach die doppelte Textmenge zu lesen. Ihr seht die Uni hat wieder angefangen und eigentlich bin ich darüber doch ganz froh, denn trotz allem macht mir studieren schon sehr viel Spaß. Ich ignoriere an dieser Stelle übrigens sehr bewusst das Planungsdisaster und das Drama am Ende des letzten Semesters. Dieses Jahr war ich sehr viel vorsichtiger und konsequenter, das Ergebnis kann sich sehen lassen. Leben ist leider immer noch anstrengend und nervig, wie lang dieser Monatsrückblick tatsächlich wird kann ich derzeit gar nicht sagen. Meine Triefnase macht mir mal wieder einen fetten Strich durch die Schreibkarriere, aber bei dem Wetterwechsel ist es nicht wirklich verwunderlich. Warum es mal wieder ausgerechnet in meinem Urlaub von der Arbeit sein muss? 

Eine Seminarsbewerbung musste ich trotzdem schreiben, die dann auch noch abgelehnt worden ist obwohl meine Vorschläge und Begründungen absolut die Rahmenbedingungen des Seminars erfüllten. Vermutlich war ich mal wieder zu experimentell, aber ich bin mittlerweile weit über den Punkt hinaus mich für irgendetwas oder irgendjemanden anpassen zu wollen. Die Alternative ist sowieso viel spannender, denn ich darf mich jetzt einmal pro Woche mit koreanischen Filmen beschäftigen und sie analysieren. Das Seminar stammt übrigens nicht aus unserem Fachbereich, und die Dozentin war sehr erstaunt das gleich drei Personen aus der Kunstgeschichte bei ihr saßen. Wir übrigens auch, denn wir hatten uns vorher weder abgesprochen noch kannten wir uns. Den ersten Film gab es schon als Hausaufgabe, wer möchte.

Worüber mich niemand vorgewarnt hat ist, dass wir wohl in der Einführung der Christlichen Ikonografie das Alte Testament und das gesamte Lukas Evangelium lesen müssen. Meine liebsten Menschen haben bereits mitbekommen was ich davon halte: Nicht viel. Ich bin kein Fan von einem Märchenbuch, was so ziemlich alles ist wogegen heutzutage jede Menge Menschen kämpfen. Rassistisch, Sexistisch, ableistisch. Töchter werden zum Vergewaltigen weggegeben nur um eine Stadt zu retten, der andere hätte seinen Sohn einfach so für Gott geschlachtet und zwei Schwestern veranstalten einen Wettstreit im Kinderkriegen nur um die Hauptgeliebte ihres Mannes zu werden (diese präferiert sowieso die Jüngere). Da wir auch noch die Einheitsübersetzung lesen, gibt es nicht die Hoffnung auf eine modernisierte menschenfreundlichere Fassung. Worüber ich mich allerdings am meisten aufgeregt habe, war die Geschichte der Arche Noahs. Mir ist klar, dass sie Geschichte so oder so absolut erfunden ist, aber sie hätten sich doch wenigstens Mühe geben können. So haben wir uns durchs Alte Testament gequält und stießen auf das hier:

God gave Noah the dimensions for the Ark in cubits. “And this is how you shall make it: The length of the ark shall be three hundred cubits, its width fifty cubits, and its height thirty cubits.” (Genesis 6:15)

Ein Cubit ist übrigens das antike Äquivalent zu unserer Elle. Mit anderen Worten die Arche war viel zu klein. Zumindest für alle Tiere der Welt, denn in Theorie würden nur 3500 Arten auf das Schiff passen…. Von wegen Gott retten die Tiere. Himmel Hilf.

Zurück zu erfreulicherem. Am Anfang des Monats war ich zusammen mit Lieblingsmensch bei unserem örtlichen Filmfestival. Gegeben wurde „Bombay Rose“ ein von Hand gezeichneter Animationsfilm von Gitanjali Rao. „Von Hand gezeichnet“, heißt hier übrigens tatsächlich von Hand gezeichnet, es kam kein einziges Computerprogramm zur Hilfe. Ich habe die genaue Rechnung vergessen, aber bei einer Länge von 90 Minuten sind das sehr viele einzelne Zeichnungen. Ich muss meinem Lieblingsmenschen übrigens hoch anrechnen, dass er nicht am Ende völlig verschreckt war vom Film und von mir… 

Der zweite Film folgte sogleich und bestand aus „Schaun das Schaf 2“. Nicht lachen dieser Film ist einer der besten Filme, die ich in den letzten Jahren sehen durfte. Wirklich gute Kinderfilme zu produzieren, bei die gesamte Familie Spaß hat ist nämlich gar nicht mal so leicht. Glaubt mir, ich hatte eine Menge Spaß. All die kleinen Anspielungen und Hommagen an die britische (Pop-)Kultur haben mir den Tag wahrlich versüßt und nicht nur mir, alle anderen im Kino ob jung oder alt hatten ebenfalls viel Spaß. Was dagegen weniger schön war, war das Ende unserer Rollenspielrunde. Alle halbe Jahre heißt es Neustart und da geht das Abenteuer schon mal den Bach herunter. Die heimische Stadt lag ja bereits unter Wasser, die noch lebenden Einheimischen sind im besten Falle geflohen und acht von zehn Charakteren sind dafür auf ewig in der Hölle gefangen. Ein Happy End geht anders. Wie auch immer das nächste halbe Jahr geht es für mich in eine komplett andere Richtung, statt Dungeons and Dragons wird Witchcraft gespielt. Meine Erwartungen sind zumindest Hoch. Die Veranstaltung, welche den Neustart begleitet lief dieses Mal besonders routiniert ab. Fast schon enttäuschend, das Chaos der letzten Jahre war schon immer sehr erheiternd. Ihr glaubt gar nicht wie aufgedreht mittelalte Nerd seien können, wir hätten durchaus als zwei Schulklassen durchgehen können.

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Misanthropenherz klärt auf, vierter Versuch (Studiumsedition II)

Hilfe

Ein Thema was immer mehr Aufmerksamkeit bekommt und vermutlich trotzdem nie genug bekommen wird. Es geht um Hilfe, nicht um die physische (hier gibt es genug Angebote der Uni), sondern um die psychische Komponente. Hilf-Hotlines sind zwar präsent und werden immer mehr propagiert, aber das Stigma um sie ist, glaube ich immer noch zu groß, als dass sich wirklich viele Studierende Vorstellen könnten dort anzurufen. Was nicht so sein sollte, denn Hilfe ist es etwas völlig Natürliches was jedem zugänglich sein sollte. Auch Nachteilsausgleiche können vom Vorteil sein, leider ist die Vergabe dieser oftmals immer noch sehr zwielichtig und undurchsichtig. Was dagegen klasse ist, sind bei größeren Universitäten die Fachbereiche der Psychologie, denn diese bieten meist eine Hochschulklinik. Oftmals leider nur für ein zwei Behandlungsschwerpunkte, sofern jemand dort allerdings hineinpasst geht dort hin. Die „Therapiezentren“ haben zwar einen Lehrauftrag (kann also sein, dass anonymisiert Studien erhoben werden in Form von Umfragebögen), allerdings kann jeder jederzeit ablehnen. Hier gibt es die Chance auf neuste Behandlungsmöglichkeiten und vor allem kurze Wege, den meist befinden sich diese Institutionen am Hauptcampus.

Regelstudienzeit

Auch wenn ich gerade eine wenig auf der relativ freien Studienstruktur der Geisteswissenschaften herumreite, jede studierende Person sollte (insofern sie es sich leisten kann) von der Regelstudienzeit verabschieden. Die Regelstudienzeit ist eine beliebige Vorgabe des Arbeitsmarktes, um möglichst viele junge Menschen genauso schnell durch die Uni zu hetzten wie durch die Schule mit G8. Es drohen Bafög-Kürzungen oder sogar Streichungen, was sehr großer Unfug ist, weshalb unsere Fakultät bereits Seminare dazu anbietet. Zur Not können jeder Zeit ältere Semester oder auch gerade die Tutor_innen gefragt werden, denn die können einem meistens weiterhelfen. Studieren ist ein Privileg, mehr als genießen und vor allem nutzen kann keiner. Denn letztendlich fließt die Zeit in die eigene Bildung und das ist immer der bessere Weg.

Scheißt auf Noten

Die Lektion meines Lebens, ich bin mir selbst genug. Denn den eigenen Fortschritt kann ich eigentlich nur an mir selbst messen und nicht in Form von Vergleichen bei anderen. Vielleicht wenn meine Ergebnisse häufig entweder extrem gut oder schlecht sind, sollte sich vielleicht jeder mit dem eigenen Arbeits- oder Lernsystem auseinandersetzen, aber um ehrlich zu sein ist Bestehen doch immer die Hauptsache. Wenn Menschen bereits bei 28 Leistungspunkten im Semester ausbrennen, obwohl 30 der Standard sind, ja dann ist das so. Menschen sind unterschiedlich mit Schwächen und Stärken. Noten zeigen nur einen Bruchteil dessen, sofern es sich jemand leisten kann verzichtet auf einen 1,0 oder meinetwegen auch auf einen 1,7 oder sogar 2,0 Schnitt oder noch darunter!

Fachtexte und Fachvokabular:

Mein Perfektionismus treibt mich teilweise selbst im reinen Alltag in den Wahnsinn, aber innerhalb des Studiums potenziert sich das Ganze gern einmal. Vor allem in den höheren Semestern wird es dahingehend schwierig, dass ich mir ständig Vorwürfe mache da ich dieses oder jenes noch nicht weiß. Dass sämtliche Semester egal, ob im Bachelor oder Master zusammen die Seminare besuchen macht die ganze Sache nicht besser. Allerdings haben mir diverse Gespräche mit höheren Fachsemestern geholfen. Denn die verzweifeln teilweise genauso an den Fragestellungen der Dozent_innen oder noch besser an der Fachlektüre, egal ob Englisch oder Deutsch manche Texte sind einfach kompliziert oder noch schlimmer bescheiden formuliert. Da darf jeder davor zusammenbrechen. Deshalb Googleübersetzer, Freunde oder (selten) andere Texte über dasselbe Thema sind manchmal eine großartige Hilfsstellung.

Kommilitonen, Sozialleben und AGs

Mitschüler sind gerade in der Mittelstufe alles andere als hilfreich, höflich oder überhaupt ertragbar. Hormone hier Hormone dort und als Krone die Gruppendynamik. Das wird in der Oberstufe oft mals besser und im Studium ist das Grauen nahezu verschwunden. Was nicht zuletzt daran liegt, das an der Uni definitiv die Alterspanne absolut weit gefächert ist. Da ein Großteil sich sogar für den Studiengang interessiert, den sie gewählt haben hat, jeder in der Theorie schon mal eine Grundlage, die dank der mehr als dämlichen Kennlernspiele der Tutor_innen unfreiwillig ausgebaut werden. Anhaltspunkte sind also gegeben, ansonsten bieten viele Einführungswochen noch gemeinsame Kneipenabende an oder gemeinsames Brunchen. Wer jeden und alles innerhalb seines Fachbereiches meiden möchte, es lohnt sich bei universitären Angeboten nachzuschauen. Es gibt eine uniinterne Theatergruppe, Gärtner AG, Hochschulsport, super viele soziale Projekte, selbst meine Pen and Paper Organisation ist eine studentische Vereinigung (es ist wirklich für jeden etwas dabei).

Sprachen und andere Anforderungen:

Über die Eckdaten sowie Anforderungen des vorschwebenden Studiengangs sich vorher zu informieren erscheint logisch oder? Dennoch ist mir im Vorwege tatsächlich so manches durch die Lappen gegangen, denn vieles erfahren Studierende erst in der Einführungswoche. Berauschend ist es auf keinen Fall, aber es kann passieren. So steht mir noch das (große) Latinum bevor. Überhaupt scheinen Sprachen ein Ding im Studium zu sein, denn Studierende müssen diverse Sprachen beherrschen. Deutsch und Englisch sind absolute Pflicht, sowie eine zweite und dritte Fremdsprache. Was so viel bedeutet wie: Schüler_innen die Latein als zweite Fremdsprache in der Schule hatten, müssen (sofern sie keine dritte Fremdsprache bereits können) noch eine während des Studiums lernen (meist Spanisch, Italienisch oder Französisch). Wer in der Schule dagegen Französisch hatte, muss das Latinum nachholen. Inwiefern Latein noch zeitgemäß ist, darüber möchte ich jetzt allerdings nicht streiten, es würde den Rahmen schlichtweg sprengen.

Nebenfach:

Es gibt Studienfächer wie Medizin, Jura, Physik oder Ingenieurswissenschaften, die bestehen lediglich aus ihrer eigenen Fachdisziplin. Alles andere wäre verständlicherweise auch zu viel. Ich weiß nicht, wer sich diese Regelung für Kunstgeschichte ausgedacht hat, aber dieser Mensch gehört auf den Scheiterhaufen. Ich verstehe die Intention/ Annahme, dass Kulturwissenschaftler vom Wissensaustausch und dem fächerübergreifenden Lernen profitieren, aber irgendwie hapert es an der Umsetzung oder an der Koordination beider Fachbereiche. Oftmals sind die Nebenfächer, nämlich alles andere als „Neben“-fächer. Weshalb man in beiden Fächern wenig lernt, weil das jeweilige andere mir zum Beispiel immer dazwischen funkt. (An dieser Stelle Kulturanthropologie soll das ultimative Nebenfach sein, aufgrund des wenigen Aufwands.)

Was viele leider nicht mitbedenken, unterschiedliche Fachbereiche besitzen unterschiedliche Anforderungen. Was so viel bedeutet wie die Biologen, Physiker oder Informatiker zitieren anders als die Soziologen und Erziehungswissenschaften und diese zitieren wieder rum anders als die Kunstgeschichte. Ihr merkt, es wird in Sachen Studienanforderungen und Bedingungen ein gehöriges Durcheinander geben so fern jemand den Fachbereich wechselt.

Misanthropenherz klärt auf, dritter Versuch (Studiumsedition I)

Ein Jahr Studium durchgehalten oder wie ich es gerne bezeichne: 365 dem ausbeuterischen Arbeitsmarkt näher. Heute ist der offizielle Start ins Wintersemester und ich dachte, das nehme ich, als Anlass um mal ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern. Klar tue ich das irgendwie jeden Monat, aber hier bekommt ihr noch einmal die gebündelte Packung. Vielleicht sind Dinge dabei, die bei euch anders waren, vielleicht nicht wir werden sehen.

Ein Jahr Studium durchgehalten oder wie ich es gerne bezeichne: 365 dem ausbeuterischen Arbeitsmarkt näher. Heute ist der offizielle Start ins Wintersemester und ich dachte, das nehme ich, als Anlass um mal ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern. Klar tue ich das irgendwie jeden Monat, aber hier bekommt ihr noch einmal die gebündelte Packung. Vielleicht sind Dinge dabei, die bei euch anders waren, vielleicht nicht wir werden sehen.

Fragen über Fragen:

Jeder Mensch hat am Anfang des Studiums Fragen, so auch ich. Wieso, Weshalb, Warum, Wo, Wie, Wann und Was machten nur einen Bruchteil davon aus. Weshalb ich mich schon geistig darauf vorbereitet habe von einer Informationsauskunft zur anderen Informationsauskunft zu rennen, um diverse Grunddaten zu erfragen. Natürlich war ich auf der einen Seite erfreut, als ich erfuhr, dass es eine so genannte Einführungswoche geben würde, während der mir alles in Ruhe gezeigt werden würde. Auf der anderen Seite war ich sogar ein wenig enttäuscht denn: Wo blieb denn der euphorische Studienhorror, von dem alle redeten? Ich naives Ding, ich… Die Einführungswoche war und ist übrigens Pflicht, in ihr wird einem wirklich alles erklärt. Auch Dinge, die ich eigentlich gar nicht wissen wollte: Kennlernspiele, Führungen durch Gebäude und übers Gelände, Schnitzeljagden und Tutorien hingen an der Tagesordnung. Die meiste Zeit bestand jedoch aus unkoordiniertem Herumstehen, also quasi alles so wie immer. Das einzig nützliche war wohl die Einführung in die Erstellung eines eigenen Stundenplans, sich da durchzuwühlen ist nämlich gar nicht mal so einfach.

Weitere Fragen über Fragen (Tutorium):

War die Einführungswoche nur für den oberflächlichen Einstieg, so folgte darauf das jeweils wählbare Einführungsseminar mit anschließendem Tutorium. Beides war und ist ebenfalls Pflicht und soll die inhaltlichen sowie fachrelevanten Grundlagen vermitteln und vertiefen. Das Seminar wird dabei von einem_r Dozent_in gehalten und das Tutorium von einer studierenden Person eines höheren Fachsemesters. Soll wohl dazu dienen, den Anfänger_innen die Furcht vor möglicherweise doofen Fragen zu nehmen. Das Einführungsseminar ist absolut sinnvoll, denn ihr hat ein jeder Raum für sich und bekommt nicht sofort einen riesigen Minderwertigkeitskomplex, sobald jemand anfängt zu reden. Denn wir werden in unseren Seminaren, studiengangübergreifend unterrichtet. Es sitzen also Master Studierende zusammen mit Erstsemestern in einem Seminar. Pädagogisch nicht sinnvoll, denn statt sich gegenseitig zu befruchten bekommen die meisten Erst- sowie Zweitsemester wie gesagt aus Scham noch nicht einmal den Mund auf. Die Professor_innen beschweren sich natürlich dann über die mangelnde Mitarbeit wie sollte es auch anders sein. So gesehen mochte ich das Einführungsseminar sehr, denn hier hatte ich das Gefühl mal Sein zu dürfen.

Das Tutorium hat mir dagegen (außer vielleicht zwei Sitzungen?) absolut nichts gebracht. Denn alles, was wir dort durchgenommen haben, hätte jeder Mensch eigentlich schon in der Oberstufe lernen sollen. Wie schreibe ich eine Hausarbeit? Wie hat die aus zu sehen? Wie halte ich ein Referat? Was muss ich beim Zitieren beachten? Wann nutze ich Power Point? Was sind für uns die relevanten Plattformen auf denen wir uns bewegen? Etc. Selbstverständlich sollte so eine umfassende Einführung als Möglichkeit angeboten werden, gerade für Studierende, die wieder anfangen oder bereits mehrere Jahre gearbeitet haben oder aus dem Ausland kommen und völlig andere Richtlinien kennen, aber muss es denn wirklich für jeden pflicht sein? Kann sich nicht jeder, die Termine heraussuchen die, sie_er für sich als relevant empfindet?

Literaturlisten:

Was uns recht schnell klargemacht wurde: Die Anhäufung von Literatur im Anhang eines jeden Seminars im Vorlesungsverzeichnis, gilt lediglich als Empfehlung vielmehr als Quellenangabe für die Seminarinhalte. Bedeutete für uns: Auf keinen Fall versuchen jedes einzelne innerhalb eines Semesters zu lesen. Sehr vernünftig, wenn ich bedenke, dass 10 Seminare pro Woche keine Seltenheit sind und jedes Seminar mindestens sechs Literaturempfehlungen beinhaltet. Wie gesagt, sie dienen eben als Referenz falls eine Person sich so sehr für ein Thema interessiert, dass sie dazu unbedingt mehr lesen oder die eigene Hausarbeit darüber schreiben möchte.

Deadlines:

Deadlines, der Horror vieler Studierenden. Nachtschichten scheint hier wohl das A und O zu sein und wie immer falle ich heraus, weil ich meist die Person bin, die bereits vier Wochen vor Deadline abgibt. Die Gründe dahinter sind nicht weniger gesünder, als die konstante Prokrastination von anderen. Unsere Professor_innen sind in Sachen Deadline jedoch sehr kulant. Bis zu zwei Wochen vorher darf ein jeder um Verlängerung bitten. Alles darunter ist nur mit ärztlichem Attest möglich. Dennoch die Hausarbeit sollte innerhalb der vorlesungsfreien Zeit fertig werden, ansonsten zieht sich der Prozess deutlich. Denn schließlich nimmt das neue Semester keine Rücksicht auf die alte Hausarbeit. Mir wurde schon von Fällen erzählt, welche ihre Hausarbeit noch vor drei Semestern abgegeben haben. Löblich, jedoch beträgt die Korrekturzeit der Dozentinnen ebenfalls ein bis zwei Semester und wenn jemand anderes dann zum Bachelor zugelassen werden möchte aber noch auf eine Note von vor fünf Semestern warten muss. Ganz großes Drama.

Die Deadlines für An- und Ummeldephasen zu Lehrveranstaltungen gibt es immer noch und wie es die gibt. So prügeln wir uns dank digitalem Zeitalter zwar nicht mehr vor Papierlisten dafür im virtuellen Raum. Gerade in Geschichte sehe ich zu, dass ich mich innerhalb der ersten fünf Minuten in alle meine Seminare eintrage. Alles Spätere hat keine freie Auswahl mehr und wer langsames Internet hat… Gute Nacht. Die einzige Chance besteht darin, am ersten Termin dennoch aufzutauchen und zu hoffen das gewisse Personen nicht erscheinen. Die fallen dann nämlich automatisch raus und es wird nachgerückt. Aus Lehrveranstaltungen abmelden geht jedoch immer, bis vor zwei Wochen vor der eigentlichen Endklausur oder dem Semesterende. Ansonsten wird es selbst mit ärztlichem Attest schwierig.

Das System

Wie alles hat die jeweilige Studienstruktur seine Vor- Nachteile. Vorgelagerte Studiengänge sind gerne mit Naturwissenschaften, Wirtschaft, Lehramt, Sprachen oder auch Jura verbunden. Feste Pläne, gute Lernstruktur und der Inhalt sowie Ende des Studiums sind ungefähr absehbar.

Dass irgendjemand mal jemanden getroffen hat, der im 15. Fachsemester Kunstgeschichte saß ist dagegen sogar recht wahrscheinlich. Ich spreche dort aus Erfahrung und ganz ehrlich ich hätte zukünftig kein Problem damit diese Person selbst zu sein. Studieren ist toll, lesen und lernen ist toll. Weshalb das nicht ein Leben lang tun? Gut, vielleicht nicht ein Leben lang aber eine stressige 40 Stunden Woche kann auch nicht die Lösung sein. Denn seien wir mal ehrlich, eine 40 Stunden Woche ist ein Relikt aus der Nachkriegszeit und die Gesellschaft baute auf eine aufgeteilte Rollenvergabe im Alltag auf. Für allein lebende Menschen ist demnach die Work-Live-Balance nahezu unmöglich einzuhalten. Denn gerade in Geisteswissenschaftlichen Fächern ist Lesen, Lehren und sich selbst weiterbilden oft der Schlüssel am Spaß an der Freude.

Ich bin mir allerdings darüber bewusst, dass es nicht für jeden Menschen möglich ist. Trotzdem ich wollte nur mal ein vorsichtiges Signal setzen in dem Sturm aus Konkurrenz und Klassendenken innerhalb des Systems. Ein gut dotierte Arbeit ist für viele etwas essentielles (auch für mich keine Frage), ich möchte ihn dennoch nicht 40 Jahre lang machen müssen. 40 Jahre sind eine lange Zeit…

Bafög

Bafög, ein Fluch und Segen zu gleich. Gerade der Papierkram und der ständige „Druck“ von eigentlich jeder erdenklichen Seite Behörden, Eltern, Dozentinnen und im schlimmsten Fall sogar den Freund_innen. Gerade Behörden oder auch das Amt sind meist gar nicht so schlimm, Beamten haben eines Gemeinsam sie arbeiten nach Schema F und dann wird das auch so gemacht. Sofern ihr dieses Schema F bedient ist alles gut und dafür lieben Studierende das Internet, es gibt hier und dort nämlich sehr geniale Menschen die einem Schlupflöcher, und ander Tipps und Tricks diesbezüglich Bafög zeigen. Paragrafenlisten ihr kommet und jeder ist gewappnet. So ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß auch noch außerhalb der Regelstudienzeit Bafög zu beantragen. Wir haben hier das Glück, dass die Universität selbst solche Veranstaltungen anbietet, selbstverständlich werden hier jedoch nur die absolut legalen Basics geklärt. Zur Not fragt jeder höhere Fachsemester (die sind gar nicht so böse) oder Tutor_innen (ebenfalls sehr hilfreich)

Strukturen

Das A und O des Studiums wäre wohl Struktur, Struktur und noch einmal Struktur. Egal ob es während einer akuten Klausurphase ist oder im normalen Alltag To-Do Listen oder ein Terminkalender sind wunderbare Erfindungen des Menschen. Auch hier hilft die Uni aus und bietet Seminare an extra für die Menschen an, die damit Probleme haben oder Hilfe brauchen. Darüber hinaus gibt es sogar weitere Veranstaltungen zu Schreibblockaden, Probleme mit dem Anfangen von Recherche etc. Wie viel die Studierende nun nützen, kann ich leider nicht sagen ich musste sie zum Glück nie besuchen.

Was ich persönlich bis heute ziemlich genial finde, ist der Modulplan in denen wir manuell und völlig analog unsere Leistungspunkte eintragen dürfen oder eher müssen (was wieder rum weniger cool ist). Unsere elektronische Studienplattform zeichnet beinhaltet zwar einen Leistungspunktestand, jedoch zeigt es mir nicht an zu welchem Modul die genau gehören und genau diese Tatsache ist oftmals entscheidungsgebend für die Zulassung zum Bachelor oder Master. Weshalb uns eingeimpft wurde, diesen Plan stets sorgfältig zu pflegen, ansonsten verliert ein jeder sehr schnell den Überblick und das Chaos will niemand wieder ordnen.

Das Mindset des „Ich möchte alles lernen, habe aber nur so und so viel Kapazität“ wird leider alltäglich, gleich gefolgt von meinem derzeitigen Zustand: Mit diesem unnützem Wissen kann ich zwar sehr interessante Vorträge vorbereiten, werde damit aber absolut keinen Job finden. Letzteres ist übrigens absichtlich und betrifft alle Beteiligten meines Fachbereiches, denn unsere Studienstruktur zielt darauf hab, dass wir erst im dritten bis fünften Fachsemester sich uns langsam das Big Picture der Kunstgeschichte offenbart. Auch hier führt Listen oder Notizbücher meinetwegen für jede Vorlesung ein anderes. Ich bleibe bei den guten, alten Schnellheftern.

Ein weiterer netter Hinweis ist, bei uns an der Uni finden die Prüfungen meist am Ende eines Semesters statt meist Februar/März oder Juni/Juli. Sofern jemand Referate hält, auf keinen Fall in diesen Zeitraum legen es kann einem durchaus das Genick brechen.

Was ich so höre #4

Das letzte Update ist zwar noch gar nicht so lange her, aber weg sagt denn dass die einzelnen Beiträge immer meilenweit auseinanderliegen müssen? Aus heutigem Anlass, mal wieder etwas Regenbogenfarbener denn heute ist der International Comming Out Day. Ob die Menschheit nun einen solchen Tag braucht ist eine eigene Diskussion wert. Fakt ist vielen hilft es vielleicht so eine Art festen Termin für sich auszusuchen wann sie sich outen wollen, sofern sie sich outen wollen oder möchten. Darüber hinaus und was eigentlich viel wichtiger ist, gibt es heutzutage leider immer noch Menschen in bestimmten Ländern, die sich immer noch nicht outen können, weil beispielsweise Homosexualität immer noch im Gesetz als illegal behandelt wird. Dass dies ein Ding der Unmöglichkeit ist, da sind wir uns glaube ich alle einig. Betrachten wir den Tag heute eher als Anreiz, die Welt wie auch immer eben für diese Menschen ein klein bisschen besser zu machen. Mein Beitrag ist vielleicht ein mü- großer Schritt in diese Richtung. Viel Spaß beim Lesen!

Busenfreundin- der Podcast (deutschsprachig)

Es ist nicht alles gay, was glänzt!, ist die Prämisse des Podcasts und trifft den Nagel auf den Kopf. Hier wird mit Klischees nur so um sich geworfen, nur um sie gleich wieder zu hinterfragen, es werden Busenfreundinnen (der Begriff Lesbe ist ja sowas von 2000er) unterstützt/vorgestellt, Vor- Nachteile des Gayseins abgewogen und wer mit dem ganzen immer noch nicht so wirklich was anfangen kann, der lauscht einfach der wahnsinnig sympathisch klingenden Hostin und lässt sich auf eine Welt ein, die der eigenen vielleicht so gar nicht gleicht.

Whats in your pants? (deutschsprachig)

Whats in your pants oder auch: Die Suche nach dem heiligen Penis. Klingt merkwürdig, ist es aber nicht. Nur ein bisschen, manchmal. Der Protagonist dieses Podcasts ist Tobi und Tobi ist trans. Die aller erste Aufnahme wurde gestartet kurz bevor Tobi sein erstes Mal Testosteron gespritzt bekommen hat und seitdem ist unfassbar viel passiert. Am besten hier hört euch diesen Podcast von Anfang an (ja ganz am Anfang!) an und dann der Reihe nach durch. 

Denn sowohl Tobi als auch sein Begleiter Jörn nehmen kein Blatt vor den Mund, was die Wahrheit rund um das Thema trans Sein angeht. Jede Folge ist ein Wechselbad der Gefühle und scheint es auf den ersten Blick meist unfassbar komisch absurd zu sein, so ist die Transition (selbst hier in Deutschland) eigentlich noch eine sehr kraftraubende Angelegenheit. Dabei ist dies nur die bürokratische Seite, die eigene emotionale Reise ist meist viel intensiver. Ich empfehle diesen Podcast wirklich jedem, weil es mittlerweile ne kleine Herzensangelegenheit geworden ist. 

Diaspor.Asia (deutschsprachig)

Ein Podcast über die panasiatische-queere Identität im Hier und Jetzt. Mit allem was dazu gehört:  Vor- Nachteile, Eigenheiten und Probleme. All dies wird mit einer ordentlichen Prise Empowerment gekoppelt und damit erst ja nicht die Gefahr besteht, dass es zu einseitig werden könnte finden sich regelmäßig Gäste auf der Tonspur wieder. Ein tolles Projekt, bei dem ich auch schon eine ganze Menge lernen durfte.

Rice and Shine Podcast (deutschsprachig)

Ich liebe die beiden Gastgeberinnen schon für den Namen ihre Podcasts. Minh Thu Tran & Vanessa Vu haben sich auf einer Schule für Journalismus kennen gelernt und beschlossen. Wir brauchen mehr Repräsentation der vietnamesischen Menschen in Deutschland. Gesagt getan, hier ist der wunderbare Podcast über vietnamesischen Identität einhergeht, dem teils vorhandenen inneren Zwiespalt zwischen zwei Kulturen zu stehen, Elternliebe, Kulturclash, Politik und natürlich auch mal übers Essen.

Genderswapped Podcast (deutschsprachig)

Bereits nach dem ersten Male angefixt gewesen. Aber wie kann es auch anders sein, wenn Rollenspiel oder Pen and Paper in der Beschreibung steht. Geleitet wird das Projekt von zwei Roll-Inclusive Mitgliedern, die sich mit Emanzipation im Pen and Paper beschäftigen. Denn noch in den 70ern gab es unterschiedliche Charakterfähigkeiten abhängig vom binären Geschlecht. Frauen bekamen einen Bonus auf Beauty/ Charisma, Männer auf Stärke. Was heute völlig antiquiert wirkt, ist leider noch spielmechanisch in vielen Regelsystemen verankert. Dies gilt es zu ändern und die beiden Powerfrauen haben es sich zur Aufgabe gemacht in dem Bereich mal richtig aufzuräumen. Für jeden rollenspielliebenden Menschen ein absolutes Muss. 

Darf sie das? (deutschsprachig)

Die Beschreibung: Albtraum alter, weißer Männer oder trinkt zum Kaffee am Morgen gerne ein Glas Männertränen nehme ich dieser Gastgeberin sofort ab. Ihr habt einen frauenfeindlichen Chef, glaubt mir er dir nach so mancher Podcastfolge weinend in der Ecke sitzen. Denn hier bekommt jeder Mensch mit einem toxischen, konservativen, rassistischen und sexistischen Weltbild sein Fett weg. Systematisch belegt, Stück für Stück in eiskaltem Tom. Nichts für schwache Gemüter.